Ein Messer unterm Tisch, Blut am Boden …
„Du willst es doch so!“
Entsetzt sah ich ihn an. „Was?“
„Diese Scheiße hier!“ Wütend schlug er auf den Tisch. Das Zeug darauf wurde von einem kurzen Vibrieren geschüttelt. Ein Glas fiel zu Boden.
„Siehst du! Alles deine Schuld. Gib´s zu, du liebst dieses scheiß Chaos.“
Ich starrte ihn wortlos an. Ich wusste ja, dass er nicht alle Tassen im Schrank hatte, aber dass er so ausrasten würde …
Er pfefferte den Einkauf aus den Tüten. Überall schwarzes Leder, schwarzer Lack. „Ich hab den Blödsinn besorgt, aber anziehen werde ich das Zeug nicht.“
Er hatte den Köder tatsächlich gefressen. Aus reiner Kalkül, hatte sie diese obszöne Internetseite sichtbar offengelassen. Ich wollte sehen, wie er reagierte. Ein Spielchen spielen. Dass er vergleichbar darauf einging, erfreute mich.
Er baute sich vor mir auf. Riss mich am Arm zur Seite und schleuderte mich an die Kante des Tisches. Ein Schmerz durchzuckte meinen Oberkörper. Ich wusste ja, dass er zu Gewalt neigte, aber dass er so abging. Da ging sogar mir ein bisschen die Pumpe.
„Das willst du also?“
Beinahe wäre ich in Gelächter ausgebrochen. Er konnte nicht im Geringsten erahnen, was ich von ihm wollte.
„Ich dachte mir, es könnte lustig sein.“
„Lustig? Du dachtest, es wäre lustig?“ Ich konnte seine Halsschlagader pulsieren sehen, gleich war es soweit.
„Du bist verrückt!“ Wieder ein heftiger Schlag auf den Tisch. Er packte mich am Arm. Doch ich reagierte ganz schnell, zog das Messer unter dem Tisch hervor und rammte es in die Vene an seinem Hals. Ungläubig sah er mich an und taumelte rückwärts. Er klatschte gegen die Wand und sank zu Boden.
Diese Verwunderung in seinen Augen. „Schon was von den Morden gehört, die sich zurzeit in dieser Stadt häufen? Einer Frau würdet ihr die wohl nicht zutrauen, wie?“
Lächelnd streichelte ich über seine Wange.
„Eine kleine, zierliche Frau könnte einen Mann wie dich niemals töten, hä? Vorstrafen, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Mord – du hast nichts ausgelassen, mein Lieber. Eigentlich sollte dich nichts von den Latschen kippen, aber wenn ich mir dich so ansehe“, ich scannte seinen Körper, „hm, dann würde ich sagen, dich kann man ziemlich leicht umhauen.“
Er versuchte, mit seiner Hand nach mir zu greifen.
„Mach dir keine Mühe. Die wirst du nie wieder an jemanden legen.“
Kopfschüttelnd schnappte ich meinen Rucksack und legte meine Finger an den Messergriff.
„Gute Nacht, Arschloch.“ Das Blut spritzte in alle Richtungen als die Klinge aus der Vene glitt. Floss über den Körper und bedeckte den Boden. Endlich badete er in einem seiner Blutbäder.