Santa Muerte zeigt ihnen woher sie kommen und sie zeigt ihnen wohin sie wieder gehen werden. Die Anhängerschaft der Heiligen des Todes wächst rapide. Die Anhäger sind allerdings nicht nur düstere, unbehagliche Gestalten, sondern ganz normale Menschen, die Schutz und Glück bei Santisima Muerte suchen.
Woher kommt die knochige Frau überhaupt?
Santa Muerte, der Tod in weiblicher Gestalt, wird vor allem in Mexiko angebetet. Diese Verehrung des Todes soll in Tepito, eines der Gebiete in Mexiko mit der höchsten Kriminalität, entstanden sein. Schriftlich wurden die Traditionen um den Heiligen Tod erst Mitte der Neunziger festgehalten und der erste Altar wurde 2001 errichtet. Viele vermuten eine Anlehnung an die Totengöttin der Azteken, die gemeinsam mit ihrem Gemahl das Reich der Unterwelt regiert.
Weltweit gibt es in etwa 10 -12 Millonen Menschen, die Santa Muerte verehren. Ein großer Teil lebt in Mexiko. Allerdings gibt es mittlerweile auch Pilgerstätten in US-Bundesstaaten, wie Los Angeles. Durch Serien, wie Dark Tourist oder Breaking Bad, zieht die Heilige des Todes immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Die Anhängerschaft wächst rapide. Es gibt viele Interviews, in denen Anhänger erzählen, dass die Bewunderung eines Menschen sich weiterführend auf die ganze Familie und den Freundeskreis ausgebreitet hat.
Wer verehrt Santa Muerte?
Immer am Ersten des Monats sammeln sich Menschen auf den Straßen, um zu Santisima Muerte zu beten. An diesen Tagen feiert, singt, betet und trinkt man Alkohol. Überall sind Statuen, Abbilder, Verkleidungen und andere Souvenirs zu sehen. Die Menschen auf den Straßen präsentieren stolz ihre Tattoos mit der Heiligen des Todes.
Menschen kommen von weit her, um die Pilgerstätten in Mexiko zu besuchen. Sie stehen weinend, hoffend, betend vor der Figur Santa Muerte, die meist in wunderschönen Kleidern dargesellt ist. Menschen laufen auf Knien zu ihr, um ihre Sünden zu verbüßen. Außer Atem, mit schmerzenden Füßen und Tränen in den Augen kommen sie bei der Statue an und bitten um Vergeben. Auch um den Tod eines geliebten Menschen zu betrauern, sucht man sie auf.
Die Anhänger behandeln Santa Muerte liebevoll. Manche streicheln der Figur über den Kopf, bringen ihr Süßigkeiten, Zigaretten oder Tequila als Opfergabe. Auch mit Rosen und Kerzen sind die Altäre geschmückt.
Ursprünglich war sie die Schutzpatronin der Drogendealer, Prostituierten, Kriminellen, heute wenden sich auch Personen an sie, die in gefährlichen Berufen arbeiten und täglich ihr Leben riskieren, wie Polizisten. Homosexuelle, Single-Mütter, Menschen, die sich am Rande der Gesellschaft finden und in anderen Religionen keinen Platz haben, beten zu ihr. Sie bitten um Schutz, Glück und Gesundheit. In der Kirche haben sie keinen Platz, deshalb suchen sie Zuflucht bei der Frau des Todes, die ihnen trotz aller Sünden Schutz bietet. Mit Santa Muerte können sich Menschen auch mit dem Tod auseinandersetzen, ein Thema, das in der heutigen Zeit oft noch ein Tabu darstellt.
Die Kirche sieht in Santa Muerte einen Todeskult
Es verwundert nicht, dass gerade der Vatikan von Santa Muerte nicht viel hält. Die Kirche sieht den Tod als das Letzte, das Christus besiegt hat, und kann daher nicht verstehen, warum man zur Heiligen des Todes betet. Die meisten Priester sind davon überzeugt, dass die Menschen aber wieder zur Kirche zurückfinden werden, wenn sie erkennen, dass ihnen die Dame des Todes keine Erlösung bietet.
Sind die Anhänger gefährlich?
Viele der Gläubigen sind normale Bürger, die nach Schutz suchen. Doch, wie man es nicht anders erwarten würde, wird Santa Muerte leider auch mit negativen Vorkommnissen verknüpft. Zu Ehren von Santa Muerte wurde beispielsweise ein Opferritual mit Menschen duchgeführt, bei dem ein Kind zu Tode kam. Vergleichbare Taten sind zwar nicht viele bekannt, aber trotzdem kann man auch die negativen Auswüchse dieser Verehrung gut erkennen.
Manche schrecken auch nicht davor zurück, ein Geschäft aus der monatlichen Anbetung zu Santa Muerte zu machen. In einem kleinen, unscheinbaren Laden in Mexiko passiert genau dies. In einer Glasvitrine hat die Besitzerin eine Statue von Santa Muerte platziert. Regelmäßig pilgern Menschen zu ihr, um das Glas, hinter dem die Statue sich befindet, zu berühren und zu beten. Der Mann der Besitzerin nimmt Geld für Souvenirs entgegen, ihr Sohn predigt zu Santa Muerte und am Ende wird eine Box durchgereicht, um Spenden für zukünftigen Altarschmuck zu kaufen.
Wenn du noch etwas über die Kleidung von Santisima Muerte und die Gegenstände, die das Skelett mit sich trägt, wissen möchtest, lies am besten diesen Beitrag: https://www.lasantamuerte.de/santa-muerte-figur
Und hier gibt es noch eine kurze Geschichte zur Heiligen des Todes: https://www.pressenet.info/texte/der-heilige-tod.html
Was Dark Tourism mit der Heiligen des Todes zu tun hat, kannst du in meinem Beitrag über Dark Tourism nachlesen.